Paul Mc Cartney bringt es auf den Punkt: „Wenn Schlachthäuser Wände aus Glas hätten, wäre jeder Vegetarier“.
Trotzdem bin ich eher eine Flexiganerin. Ich ernähre mich ungefähr zu 80 bis 90 Prozent vegetarisch – Milchprodukte wie Käse oder Joghurt nehme ich jedoch eher häufig zu mir. Wieso ich so wenig Fleisch esse?
Nun, mir ist nicht täglich danach. Und außerdem bin ich davon überzeugt, dass Tiere noch viel intelligenter sind, als die meisten von uns vermuten. Womöglich haben sie auch noch mehr Gefühle und Empfindungen als wir glauben.
Ein männliches Küken lebt in Freiheit ungefähr 20 Jahre lang – doch nur einige Minuten bis Stunden als Nutztier. Eine Gans kann sogar 30 bis 40 Jahre alt werden – in Gefangenschaft lediglich einige Monate.
Wären wir Menschen Nutztiere, so würden wir alle bereits vor der Pubertät sterben – den Tieren geht es durch Mast oder Überzüchtung häufig so schlecht, dass sie oft schon vor der Schlachtung sterben.
Albert Einstein lebte von 1879 bis 1955 und sagte damals bereits voraus, dass nichts die Chance auf ein Überleben auf der Erde so sehr steigern würde, wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.
Weniger Fleisch zu essen ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unsere Ernährung.
Vegetarier haben ein geringeres Risiko& an Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gicht, Diabetes oder sogar Krebs zu erkranken. Zu viele tierische Fette sind einfach nicht gut für uns.
Hin und wieder gehe ich auch sehr gerne in vegetarische Restaurants. In Düsseldorf war ich sogar schon in einem veganen Café.
Die Auswahl an Speisen ist häufig raffiniert und sehr interessant – manchmal benötigt es ein wenig Kreativität fleischlos lecker und abwechslungsreich zu kochen.
Sind es lediglich Öko Leute mit Bioschlappen, die dort essen gehen? Definitiv nicht. Meist treffe ich auf moderne und gut gekleidete junge und jung gebliebene Leute mit viel Ausstrahlung und Lebensfreude.
Wieso ich trotzdem hin und wieder Fleisch esse? In Maßen finde ich es in Ordnung.
Doch dann achte ich darauf, wo ich es kaufe. Und dann darf es ruhig ein bisschen teurer sein. Hin und wieder ein Tier aus Freilandhaltung zu essen ist für mich vertretbar.
Doch wenn ich irgendwo bei Freunden eingeladen bin, dann esse ich einfach was mir vorgesetzt wird und erwähne meine Einstellung nur, wenn es sich ergibt. Kellner frage ich im Restaurant jedoch hin und wieder wo das Fleisch her kommt.
Bei extremen Sonderangeboten aus Massentierhaltung im Supermarkt frage ich mich manchmal, wo da der Respekt davor bleibt, dass es sich um ein Lebewesen handelte.
Als Vegetarier den Fleischessern ständig ins Gewissen zu reden, finde ich trotzdem nicht gut. Das ist ein Entwicklungsprozess, den jeder für sich durchmacht.
Vielleicht bekommt jemand plötzlich durch die Liebe zum eigenen Haustier auch mehr Verständnis für die Tierwelt allgemein. Oder ein anderer kriegt durch seinen hohen Fleischverzehr gesundheitliche Probleme und kommt selbst auf die Idee etwas zu ändern.
Momentan fühle ich mich als Flexiganerin wohl. Ich befinde mich gerade im letzten Schwangerschaftsdrittel und habe nun damit begonnen, Kräuterblut mit Eisen zu mir zu nehmen – meine Werte haben sich erst zum Ende der Schwangerschaft hin verschlechtert.
Vegetarier tun generell immer gut daran, auch noch Eisen zu sich zu nehmen – zumindest hin und wieder als Kur.
Wie sieht`s bei euch aus? Könntet ihr euch vorstellen weniger Fleisch zu essen? Oder seid ihr bereits Vegetarier oder Veganer? Wenn ja: Wie ist es dazu gekommen?
Ich freue mich auf euer Feedback – bis bald wieder.
Eure Elischeba
Locations: Romantik Schlosshotel Rheinfels, Restaurant Den Røde Plads, Romantik Schlosshotel in Daun und Romantik Hotel Kieler Kaufmann
Larissa
17. November 2014 at 18:05 (10 Jahren ago)Ja so ähnlich handhabe ich das auch 😉 mir schmeckt Fleisch auch gar nicht so gut.
Reinhard
17. November 2014 at 21:08 (10 Jahren ago)Hi Elli,
ich find gut, dass Du über dieses aktuelle Thema schreibst und Ernährungstrends aus Deiner persönlichen Sicht kritisch beleuchtest, ohne dabei als Missionarin aufzutreten.
Ich selbst lebe seit 12 Jahren als mediterraner 7/8-Vegetarier und Genuss-Flexitarier und fühl mich seitdem „pudelwohl“! Außerdem hab ich durch den reduzierten, aber bewussten Fleischgenuss 20 kg abgenommen, ohne zu fasten und halte mein Wohlfühlgewicht seither ohne den berüchtigten Jojo-Effekt !
Von einem Flexiganer hatte ich bisher noch nichts gehört ! Veganer verzichten ja bekanntermaßen komplett auf tierische Produkte – also auch auf Milch, Käse, Joghurt, Quark und sogar auf Honig !! …Das ist zwar sicher eine interessante Variante, aber auf Dauer für mich nicht geeignet. Dafür bin ich zu sehr Genussmensch und liebe das Essen in all seinen Facetten.
Mir persönlich ist gutes Essen sehr viel wert. Deswegen achte ich auch darauf, keine Nahrungsmittel wegzuwerfen und nur soviel einzukaufen, die ich auch wirklich verbrauche.
Das verstehe ich unter Nachhaltigkeit und Resourcenschonung.
Liebe Grüße
Reinhard
Andreas Mester
18. November 2014 at 09:44 (10 Jahren ago)Liebe Elischeba.
Wenn wir die Situation der Fleischproduktion nachhaltig verbessern wollen, müssen breite Bevölkerungsschichten ihr Essverhalten ändern. Veganer werden die allermeisten ganz sicher nicht werden. Und sich allein von Biofleisch zu ernähren, wird den meisten finanziell auch nicht möglich sein. Aber: wir alle können weniger Fleisch essen. Wenn wir nur noch die Hälfte essen, sieht es rechnerisch schon doppelt so gut aus. Und das muss ja nicht mal das Ende sein. Wenn man gelernt hat, wie gut man mit wenig oder ohne auch mal ohne Fleisch auskommen kann, fällt es leicht, nochmal zu halbieren. Wenn wir alle nur noch ein Viertel des Fleisches essen, das wir heute essen, hat sich die Welt dramatisch verbessert. Und wir können uns dann auch Biofleisch erlauben. Und die abartigen Horrorproduktionen von Billigfleisch können endlich komplett von der Bildfläche verschwinden. Die Losung ist also ganz simpel: einfach mal Fleisch weglassen oder nur die Hälfte essen. Das geht erstaunlich gut.
LG, Andreas
anni
3. Februar 2015 at 23:07 (10 Jahren ago)find ich klasse! ich esse auch aus tierliebe fast kein fleisch 🙂
Tanja
14. Dezember 2017 at 13:02 (7 Jahren ago)Gute Einstellung, sehr ausgeglichen.